Transformative Beiträge und Funktionen der Künste
Dauer
Das Selbstverständnis von künstlerischen Akteur*innen und Institutionen als „autonom" und das Ideal einer gänzlich „zweckfreien" Kunst sind seit geraumer Zeit im Rückzug begriffen; viele künstlerische Akteur*innen verstehen sich auch als Mitgestalter*innen von gesellschaftlichen Prozessen. Jedoch werden die Funktionen, welche die Künste darin erfüllen können, noch nicht differenziert genug verstanden, während andererseits kunstfremde Akteur*innen durch pauschale Zuweisungen solcher Funktionen oft falsche Erwartungen schüren. Im Hinblick auf Nachhaltigkeitstransformation begegnet das Forschungsprojekt diesen komplementären Tendenzen der Unter- sowie der Fremdbestimmtheit kritisch, indem es Potenziale und Grenzen der Ko-Kreation mit künstlerischen Akteuren auslotet.
Dazu werden Beiträge von Kulturschaffenden zu sozialökologischen Kommunikations- und Veränderungsprozessen daraufhin untersucht, was genau sie für diese Prozesse leisten - gerade auch im Vergleich und in Komplementarität zu Beiträgen anderer Akteure. Ausgangspunkt ist dabei die Vermutung, dass diese Leistungen bzw. Funktionen es kurz- und mittelfristig vor allem mit dem vertieften Verstehen und der Kommunikation ökologischer Herausforderungen zu tun haben (Nachhaltigkeit „mit" Kunst) sowie mit der Überwindung von gesellschaftlichen Handlungsblockaden und dem Ermöglichen von Kooperationen (Nachhaltigkeit „durch" Kunst). In zweiter Linie geht es auch um ästhetische Beiträge zu einem langfristigen Kulturwandel in Form veränderter Werte und Wahrnehmungen (Nachhaltigkeit „in" Kunst).
Entsprechend dem Mandat der gleichnamigen Forschungsgruppe werden solche Fragen im Projekt nicht nur durch herkömmliche sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen bearbeitet, sondern vor allem auch durch die experimentelle Mitgestaltung transdisziplinärer Prozesse und Methoden.